Alltag auf der Hawking
Stellt euch Folgendes vor: Ihr seid monatelang im All. Wenn ihr aus dem Fenster schaut, ist da nur Dunkelheit und viele kleine Lichtpunkte von Sternen, die teils hunderte Lichtjahre von euch entfernt sind. Sonst ist da nichts. Und ihr wisst, dass da auf absehbare Zeit nichts anders sein wird. So fremd diese Vorstellung im ersten Moment auch ist, das hat es in der Geschichte der Menschheit schon gegeben: als die ersten Seefahrer aufbrachen und z. B. den Atlantik überquerten. Oder während der Polarforschung, wenn die Schiffe im Eis eingeschlossen waren. Während des polaren Winters gab es nur Schnee, Kälte und Dunkelheit.
Um da nicht durchzudrehen, muss es einen guten Ausgleich geben. Routinen, die sich durch den Alltag ziehen, aber auch Abwechslung.
Alltag auf der Hawking
Auf der Hawking gibt es ein simples Dreischichtsystem, wobei, während der Nachtzeit an Bord viel auf Automatik gestellt wird. Die Forschungslabore sind in dieser Zeit nicht besetzt, außer es gibt einen wichtigen Grund. Ebenso wie die Krankenstation, die nur auf Bereitschaft ist. Die Schichten werden dabei rotiert, aber auch, soweit möglich, wird auf den Biorhythmus der Crewmitglieder eingegangen. Eulen können sich vermehrt in die Nachtschichten eintragen lassen, Lerchen werden mehr für die Frühschicht ausgewählt.
Verpflichtungen neben der Arbeit
Die Besatzung kann als große WG betrachtet werden, und deswegen muss auch jeder einen Teil dazu beitragen, damit auf dem Schiff – neben der technischen Seite – alles reibungslos läuft. Dazu gehören verschiedene Dienste wie die Unterstützung des Kochs, die Wäscheabteilung oder auch die Arbeit im aeroponischen Garten.
Freizeitgestaltung
Wer Star Trek – Raumschiff Enterprise kennt, wird sich sicher an die Kinoabende erinnern. Oder die Pokerrunden und das Zehn Vorne in Next Generation. Und wenn wir schon mal bei Star Trek sind, wollen wir die Holodecks und das Quarks natürlich auch nicht außen vor lassen. 😉
Ein Holodeck gibt es auf der Hawking nicht, aber VR-Brillen, die den Eindruck eines Holodecks vermitteln. Quasi Full-VR. Ansonsten einen Fitnessbereich, in dem neben dem angeordneten Pflichtprogramm auch jeder freiwillig an die Geräte kann. Außerdem haben sich ein paar Crewmitglieder dafür entschieden, Kurse anzubieten. Außerdem können sämtliche Geräte im Raum verschoben werden, um Basketball oder auch andere Ballsportarten zu spielen.
Die Kantine kann zu einem kleinen Kino umgebaut werden, außerdem gibt es eine digitale Bücherei. Wer mag, kann sich auch mit ein paar Freunden/Kollegen zusammensetzen und in einem Aussichtsraum auf die Sterne schauen.
Und was meint ihr? Würde ihr so Monate im All aushalten?
Foto von Aashish Chandra auf Unsplash