Archiv der Kategorie: Science & Fiction

Planeten ohne eine Sonne? Man nennt sie Rogues oder auch Waisenplaneten. Wie sie entstehen und man sie finden kann

Rogue – faszinierende Schurken

Ein Planet dreht sich um einen Stern, hat eine annähernd runde Form und hat seine Bahn freigeräumt. Die Definition hatten wir bereits in dem Artikel warum unser kleiner Pluto eben kein Planet mehr ist. Der zweite Band von Das Erbe von morgen heißt Planet ohne Stern. Wenn man es ganz genau nimmt, ist dieser Titel eigentlich falsch, denn in dem Fall nennt man ein solches Objekt anders.

Eine Definition, viele Namen

Man nennt sie Rogue, Dunkelwelten, Waisenplanet, freifliegender Planet, Planemos oder Vagabund. Und sicher gibt es noch weitere Bezeichnung, die ich nicht gefunden habe. Für alle gilt als Definition:

  • Das hypostatische Gleichgewicht wird erreicht (also größer als z. B. ein Komet).
  • Weniger als 14 Jupitermassen, braune Zwerge zählen also nicht dazu.

Wie entstehen Einzelgänger?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ein Planet zu einem Einzelgänger werden kann.

  1. In der Frühphase eines Sonnensystems kann es passieren, dass die Planeten, die sich noch nicht auf ihren festen Bahnen eingespielt haben, sich gegenseitig mit ihrer Gravitation aus dem System werfen.
  2. Die Planeten entstehen allein in einer Gaswolke.
  3. Ein Objekt mit ausreichend Masse zieht nah genug an einem Sonnensystem vorbei und sorgt dafür, dass die Planeten aus ihrer Bahn geworfen werden.
  4. Ein Stern ist am Ende seines Lebens und hat entweder nicht mehr genug Masse, dass er durch seine Gravitation alle Planeten auf ihren Bahnen halten kann, oder ein Planet, der recht weit außen in einem solchen System war, wird bei einer Supernova hinausgeschleudert.

Wie findet man solche Objekte?

Rogues reflektieren kein Licht, stahlen keines ab und können auch nicht über die üblichen Methoden gefunden werden, wie man Exoplaneten nachweisen kann. Trotzdem wissen wir, dass sie existieren, und haben auch schon einige nachgewiesen. Das geht entweder über Infrarot, also Wärmestrahlung, oder wenn ein solches Objekt an einem Stern vorbeizieht und sein Licht, das uns auf der Erde erreicht, durch die Masse des Rogues beeinflusst wird. Das nennt sich Gravitationslinseneffekt.

Können ein Rogue Monde haben?

Ja, das ist möglich und dies kann ebenfalls wieder durch mehrere Fälle passieren.

  1. Es ist noch genug Material nach der Entstehung des Rogues übrig geblieben, dass eine Gas- und Staubwolke (auch als protoplanetare Staubwolke bezeichnet) entsteht und sich daraus weitere Objekte bilden.
  2. Der Planet wurde mit seinen Monden aus einem Sonnensystem geschleudert.
  3. Ein Objekt wurde von dem Rogue eingefangen, ähnlich wie bei den beiden Marsmonden Phobos und Deimos.
  4. Bei einer Kollision während der Entstehung eines Sonnensystems von zwei Protoplaneten wurde einer der beiden zerrissen und aus den Trümmern bildeten sich dann Monde, ähnlich wie bei unserem Mond.

Leben auf einem Rogue?

Ja, aber wir reden hierbei eindeutig über extremophiles Leben. Bakterien oder Einzeller, die mit solchen Umweltbedingungen klarkommen und vor allem: ohne Photosynthese auskommen. Eine Welt, wie man sie in Star Trek: Enterprise in der Episode Gesetze der Jagd sieht, wird es definitiv nicht sein.

Interessant wären auch die Monde eines solchen Objektes. Zum Beispiel etwas wie Europa oder Enceladus, wo unter einer dicken Eiskruste noch ein flüssiger Ozean vorhanden sein kann. Oder eine Welt wie Io, die so nah an ihrem Rogue ist, dass sie durch die Anziehung quasi durchgeknetet wird und sich damit aufheizt.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Objekt_planetarer_Masse

https://www.astronews.com/news/artikel/2006/06/0606-015.shtml

https://www.astronews.com/news/artikel/2013/10/1310-012.shtml#google_vignette

Foto von Javier Miranda auf Unsplash

Eine Halle mit Salatköpfen, Artikel über Aeroponik

Aeroponik – Salat im Weltall? Na klar!

Wer auf eine lange Reise geht, der hätte gerne mehr als nur Dosenfutter und Astronautennahrung, aber im Weltall kann man schlecht Felder anlegen. Oder etwa doch? Ja! Das geht mit Aeroponik, und diese Form des Anbaus ist keine Zukunftsmusik.

Was ist Aeroponik?

Vielleicht ist dem ein oder anderen schon einmal der Begriff Hydroponik über den Weg gelaufen. Pflanzenzucht ohne Erde, bei der die Wurzeln in einer Nährstofflösung hängen. Bei der Aeroponik geht es noch einen Schritt weiter. Die Pflanzen hängen in einem Behälter und werden über einen feinen Sprühnebel eben dieser Nährstoffe versorgt.

Entwickelt wurde es 1982 von K. T. Hubick und anschließend von den Wissenschaftlern der NASA weiter verbessert, denn diese Form des Anbaus eignet sich auch für Bedingungen unter Schwerelosigkeit.

Vorteile und Nachteile der Aeroponik

Durch die direkte Nährstoffzufuhr ist der Ertrag aus der Aeroponik erhöht und es kann in die Höhe gebaut werden, was es extrem platzsparend macht. Außerdem wird deutlich weniger Wasser für den Anbau gebraucht, es kommt zu weniger Verdunstung.

Der Nachteil: Das System ist energiehungrig und die genaue Zusammensetzung erfordert Erfahrung sowie Fingerspitzengefühl.

Aeroponik auf der Hawking

Schon in der Zeit der Entdecker und Seefahrer wurde den Menschen bewusst, wie wichtig die entsprechende Versorgung zum Erhalt der Gesundheit (siehe Skorbut) und Moral (siehe letzter Post) der Besatzung war. Und im Weltall kann man nicht mal eben eine Angel oder ein Netz auswerfen, in der Hoffnung, einen Fisch zu fangen.

Auf der Hawking gibt es einen Frachtraum, der ausschließlich für die Aeroponik genutzt wird. Die Behälter mit den Pflanzen sind in mehreren Etagen bis zur Decke des Raumes angebracht.

Die Crew kümmert sich gemeinschaftlich darum, was zum Beispiel das Ernten angeht, und wird dabei von der Biologin Jara Galvao angeleitet.

Was wird angepflanzt?

Salate aller Art, Gurken, Tomaten, Kräuter aller Art, Erdbeeren, verschiedene Kohlsorten (Brokkoli, Blumenkohl, Chinakohl …), Melonen.

Was nicht mit Aeroponik gemacht wird, sind Kartoffeln und Möhren. Zumindest denen stehe ich ein wenig Erde in Pflanzsäcken zu.

Quellen

Foto von Amylia May auf Unsplash

Habt ihr Fragen? Dann ab damit in die Kommentare.

Eine Sonne, im Hintergrund noch zwei weitere, aber kleinere Sonnen. Davor ein dunkler Planet

Voraussetzungen für Leben auf Planeten – Science & Fiction

Bisher sind knapp 6000 Exoplaneten bekannt und mehr als die gleiche Menge muss noch bestätigt werden. Das ist eine große Anzahl, und wenn man davon ausgeht, dass es noch unzählige Sonnen gibt, die bisher nicht auf Exoplaneten abgesucht wurden, dann müsste das Leben doch quasi im All toben. Aber was ist denn überhaupt die Voraussetzung für Leben auf Planeten?

Das kommt auch ein wenig darauf an, nach was für einer Form von Leben wir suchen. Geht es um Mikroorganismen, die auch unter extremen Bedingungen gedeihen können, oder sprechen wir von deutlich höher entwickelten Lebensformen, wie Pflanzen, Tieren oder auch menschenähnlichen Wesen? In diesem Artikel soll es vor allem um die drei Letzteren gehen.

Was dafür notwendig ist und wie ich das in meiner Space Opera umsetze, das erkläre ich euch heute in Science & Fiction.

Gesteinsplaneten bevorzugt – die Oberfläche

Es gibt zwar Theorien darüber, dass Leben auch in der Atmosphäre von Gasplaneten möglich ist, doch bisher ist es dabeigeblieben. Daher wäre ein Gesteinsplanet eine Voraussetzung. Aber es muss nicht zwingend ein Planet sein; Leben auf Monden ist nicht ausgeschlossen. Das Planungsprogramm Voyage 2050 der ESA hat bereits Missionen zu Enceladus (Saturn) und Europa (Jupiter) vorgesehen.

Wo es sich gut leben lässt – die habitable Zone

Sonne mit einem Planeten davor, der seine Atmosphäre verliert. Die Voraussetzung für Leben ist hier nicht gegeben. Hier ist es auf jeden Fall zu heiß

Um jeden Stern gibt es einen Bereich, in dem die Temperaturen flüssiges Wasser zulassen. Ist der Planet zu nah dran, gibt es apokalyptische Zustände wie auf der Venus oder dem Merkur. Gehen wir in die andere Richtung, wird es zu kalt und das Wasser gefriert.

 Mikroorganismen können auch unter extremen Bedingungen existieren und sind daher auch auf solchen Planeten/Monden nicht ausgeschlossen. Eine Zeit lang vermutete man solche Mikroorganismen in der Atmosphäre der Venus, dies hat sich jedoch als Messfehler herausgestellt.

Je nach Größe des Sterns verändert sich natürlich die Lage der habitablen Zone.

Groß muss nicht immer besser sein – verschwenderische Riesen und sparsame Zwerge

Unsere Sonne ist ca. 4,6 Milliarden Jahre alt. Vor 3,5 Milliarden Jahren begann das Leben auf der Erde mit Bakterien in der Tiefsee. Tiere und Pflanzen gab es erst vor ca. 600 Millionen Jahren, die Säugetiere folgten erst viel später.

Wenn euch dies interessiert, findet ihr – hier – einen Artikel dazu.

Es dauert also eine gute Zeit, bis das Leben sich entwickelt hat. Besonders große Sterne, sog. Riesen oder Überriesen, haben ihren Brennstoff schon nach 35 Millionen Jahren aufgebraucht und verabschieden sich in einer Supernova, und ihre dabei freiwerdende Gammastrahlung schadet oder zerstört alles, was sich in unter 100 Lichtjahren Entfernung befindet.

Ihr seht schon, die Sonne sollte nicht zu groß sein. Besser sind da G-Sterne wie unsere Sonne, aber kleinere, kühlere Sonnen, sogenannte Zwerge, kommen infrage. Was uns direkt zum nächsten Thema bringt.

Das Leben mag es ruhig – Sonnenaktivitäten

Im letzten Jahr hatten wir in vielen Regionen von Deutschland die Chance, Polarlichter zu beobachten.  Sie entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen der Sonnenwinde auf das Magnetfeld der Erde treffen. Auf der Erde sind sie meist harmlos und malen nur diese beeindruckenden Farben in den Himmel.

Wieso meist? Je nach Intensität könnten sie auch dafür sorgen, dass unser Stromnetz zusammenbricht. Dies ist schon geschehen. Z. B. kam es bei einem Sonnensturm im Jahr 1989 zu einem Transformatorausfall in Kanada.

Bevor ihr jetzt Panik bekommt: Die Sonnenwinde kommen nicht mit Lichtgeschwindigkeit auf uns zu und die Sonne steht unter Beobachtung. Man kann also rechtzeitig gegensteuern.

Besonders die Zwergsterne, die ich im vorherigen Punkt erwähnt habe, sind meist sehr aktiv und die Ausbrüche sind deutlich stärker als von unserer Sonne. Das ist für Leben … nennen wir es kontraproduktiv.

An der Stelle möchte ich euch kurz dieses Video von Harald Lesch empfehlen über das Leben bei M-Zwergen. Besser als er kann das niemand erklären. 😉

Strahlenschutzmaßnahmen – unser Magnetfeld

Unser Erdkern besteht hauptsächlich aus Eisen und Nickel (hat jetzt noch jemand den Spruch „Eisen, Kobalt und Nickel haben den Magnet am Wickel“ im Kopf – Euer ehemaliger Lehrer und eure ehemaligen Lehrerinnen wären stolz auf euch 😉 ). Dieser Kern ist flüssig und sorgt für einen Dynamoeffekt. Ich verlinke euch – hier – einen Beitrag, der das sehr anschaulich erklärt. In diesem Post würde es zu raumgreifend werden.

Unser Magnetfeld schützt uns, wie oben schon erwähnt, vor Sonnenwinden und erhält so auch unsere Atmosphäre. Heute geht man davon aus, dass der Mars einst auch Wasser besaß und Leben dort möglich gewesen wäre. Bis sich sein Kern abkühlte und er sein Magnetfeld verlor. Seine Atmosphäre verflüchtigte sich ins All und zurück blieb ein Wüsten- und Gesteinsplanet (der aber auch nicht weniger interessant ist).

Unser Mond – Stabilisierung der Erdachse und des Klimas

Der Mond sorgt nicht nur für Ebbe und Flut, wenn er mit seiner Schwerkraft an der Erde zieht, er stabilisiert durch eben diese Gravitation auch die Erdachse. Damit sorgt er für die Jahreszeiten und ein stabiles Klima. Die Achse unserer Erde ist um 23,5 Grad geneigt. Ohne den Mond würde sie schwanken – und das um bis zu 80 Grad! Dann läge die Erde quasi wie der Uranus auf der Seite. Und jetzt stellt euch mal vor, was hier mit dem Klima passieren würde, wenn die volle Sonneneinstrahlung auf die Pole runtergehen würde, dann wieder auf den Äquator und natürlich auf alle Regionen, die auf diesem Weg liegen.

Außerdem bremst der Mond die Rotationsgeschwindigkeit der Erde ab. Ohne ihn wären die Tage nur halb so lang und die Windgeschwindigkeiten würden massiv zunehmen.

Nehmen wir das jetzt alles zusammen, hört sich das nicht besonders einladend an.

Kein Stress am Gartenzaun – entspannte galaktische Nachbarschaft

Unser Sonnensystem liegt im Orionarm der Milchstraße. Dies ist ein kleiner Seitenarm des viel größeren Sagittarius-Arms und des Perseus-Arms. Hier ist es ruhig, es gibt wenige Sterne in der direkten Nachbarschaft und die, die wir haben, sind ruhig. Keiner, der in absehbarer Zeit zu einer Supernova wird und damit Gammastrahlung zu uns schleudert, oder der Neutronensterne, die uns regelmäßig mit Gammablitzen beschießen.

Umsetzung in „Das Erbe von morgen“

In meiner Space Opera besucht meine Crew natürlich fremde Planeten und wird mit Lebewesen in Kontakt kommen, die dort leben. Dabei orientiere ich mich an bereits entdeckten Exoplaneten, aber auch an solchen, bei denen die letzte Bestätigung noch fehlt. Natürlich wissen wir nicht, wie es dort aussieht. Der wichtigste Punkt für mich ist erst einmal, dass er in der habitablen Zone liegt. Da wir nicht wissen, ob diese Planeten dann Monde haben, fängt hier die Fiction an. Ich forme mir die Voraussetzungen, wie ich sie für die Geschichte brauche, und orientiere mich dabei an dem, was wir in der Astronomie bereits kennen.

Beispiele:
  1. Auf einem Planeten um einen blauen Riesen – eine sehr große Sonne – würde es kein Leben geben, das dort auf natürlichem Wege entstanden ist. Natürlich? Tja, wer weiß, ob da nicht Terraforming betrieben wurde.
  2. Während der ersten Staffel dreht sich viel um Gliese 887 und sein Planetensystem. Es handelt sich hierbei um einen roten Zwergstern mit sehr geringen Aktivitäten und möglicherweise Planeten, auf denen Leben möglich ist. Was dort los ist und warum die Crew der Hawking sich auf den Weg macht, erfahrt ihr ab Juli 2025 – ja, Schleichwerbung und Miniankündigung in einem. 😉
  3. Ein weiterer Stern, der sehr wichtig für die gesamte Geschichte wird, ist 82 G. Eridani. Auch er hat ein Planetensystem, von dem eine Supererde in der habitablen Zone liegt. Was es damit auf sich hat, klärt sich in der zweiten Staffel (mehr wird noch nicht verraten).

Ein Funfact zum Schluss:

Wusstet ihr, dass der Stern 40 Eridani die Sonne von Vulkan aus Star Trek ist?

Alle Quellen:

https://www.astronews.com/frag/antworten/3/frage3476.html

https://www.nationalgeographic.de/6-dinge-die-das-leben-auf-erden-erst-moglich-machen

https://de.wikipedia.org/wiki/Voyage_2050

https://de.wikipedia.org/wiki/Leben_auf_der_Venus

https://mikie-wissen.hoou.tuhh.de

https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/entstehung_des_lebens/index.html

https://www.wissen.de/bildwb/entwicklung-des-lebens-vom-einzeller-zum-menschen

https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/alter-von-sternen

https://studyflix.de/elektrotechnik/magnetfeld-der-erde-2132

https://www.klimareporter.de/erdsystem/der-mond-macht-das-klima

https://de.wikipedia.org/wiki/Orionarm

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/astronomie/exoplaneten-supererden-in-habitabler-zone-von-gliese-887-entdeckt-13373953

https://de.wikipedia.org/wiki/Supernova

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenwind#Auswirkungen

Brauchen wir den Mond? | Harald Lesch

Beitragsbilder: NASA Hubble Space Telescope auf Unsplash

Die Oberfläche des Mondes, grau und kalt. Doch auf ihm lagern eine Menge Schätze.

Die Schätze des Mondes

Während der Entstehungszeit unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren herrschte Chaos und die junge Protoerde kreiste noch ohne ihren Mond auf ihrer Bahn um die Sonne. Doch dann kam es zu einer Kollision mit einem weiteren Planeten, der etwa die Größe des Mars besessen haben muss: Theia. Dieses Ereignis ging für Theia nicht gut aus und aus den Trümmern des Zusammentreffens entstand unser Mond.

Auf den ersten Blick ein trockener, trostloser Himmelskörper. Aber wir haben ihm viel zu verdanken. Ohne seine stabilisierende Wirkung auf unsere Erdachse hätten wir keine Jahreszeiten und unsere galaktische Heimat würde schlingern, was zu massiven Temperaturschwankungen führen würde.

Aber der Mond hat noch weitaus mehr zu bieten: In seinem Gestein und Staub lagern Rohstoffe!

Willkommen zum zweiten Artikel von „Science & Fiction“, in dem ich euch die Wissenschaft hinter meiner Space Opera vorstelle.

Rohstoffe auf der Mondoberfläche

Auf dem Mond lagern Rohstoffe wie Silizium, Gold und Platin, aber auch noch etwas anderes: Helium-3 – ein Rohstoff für die Kernfusion. Die ESS (Earth Space Ship) Hawking in meiner Space Opera wird mit Kernfusion betrieben. Deswegen lege ich in diesem Artikel auch den Fokus darauf.

Quick Info: Für Kernfusion werden zwei Stoffe benötigt: Deuterium – auch schweres Wasser genannt – und Tritium. Allerdings ist Tritium radioaktiv, sehr selten und damit extrem teuer. Als Alternative kann man Helium-3 nutzen.

Auf der Erde gibt es Helium-3 in der Erdkruste, doch es ist gasförmig, verflüchtigt sich und verschwindet schließlich im Weltall. Das Helium-3 der Sonnenwinde kann aufgrund des Erdmagnetfeldes gar nicht erst bis zu uns vordringen.

Auf dem Mond sieht das anders aus. Dort konnte sich das Helium-3 über Milliarden Jahre im Mondstaub ablagern .

Helium-3 vom Mond – eine Kostenfrage

Das Problem am Abbau sämtlicher Rohstoffe des Mondes sind natürlich die Kosten. Allein 1 kg in den Weltraum zu bringen, kostet derzeit 12 000€!

Dennoch gibt es Projekte zur Erforschung der Möglichkeiten. Besonders durch den Fund von Wasser durch die indische Sonde Chandrayaan-1 änderte sich einiges. Wenn sich eine Station autonom auf dem Mond versorgen könnte, würde das natürlich die Kosten reduzieren. Es wird bereits von einem Goldrausch auf dem Mond gesprochen. Die NASA hat gemeinsam mit der ESA, JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und CSA (Canadian Space Agency) das Artemis-Programm ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, wieder Menschen auf den Mond zu bringen. Aber auch China hat eine internationale Mondforschungsstation geplant.

Das Rennen ist also eröffnet.

Der Mond und seine Rohstoffe in Das Erbe von morgen

In meiner Space Opera haben sich sämtliche Staaten zusammengeschlossen, um die Rohstoffe auf dem Mond abzubauen. Es gibt eine dauerhaft bemannte Mondstation, auf der Forscher, Bergleute und sonstiges Personal arbeiten. Außerdem können sich Studierende für regelmäßige Praktikumsplätze bewerben. Eine richtige Besiedelung des Mondes, quasi „Mondmenschen“, gibt es nicht. Denn das Leben auf unserem Trabanten ist kein angenehmes.

Stellt euch ein Leben ohne blauen Himmel vor. Ihr müsstet für jeden Spaziergang einen Raumanzug anziehen und ansonsten müsstet ihr den gesamten Tag in einem Gebäude verbringen. Ich weiß ja nicht, ob das so erstrebenswert ist.

Die Mondstation ist vollkommen autark und versorgt die gesamte Raumflotte mit Helium-3 und anderen Rohstoffen.

Ich habe mich also nah an dem orientiert, was derzeit in Planung ist.

Quellen:

Interlune der geplante Abbau von Helium-3 auf dem Mond

Energie der Zukunft oder kompletter Reinfall? – Fusionsenergie erklärt (YouTube)

Helium-3 auf Wikipedia

Artemis-Programm auf Wikipedia

Internationale_Mondforschungsstation auf Wikipedia

Beitragsbild: https://unsplash.com/de/@nasa

Ada Lovelace

Am heutigen Weltfrauentag möchte ich euch eine der Frauen vorstellen, die vielen noch unbekannt ist, dabei wird sie oft als erste Programmierein bezeichet und das bevor es überhaupt Computer kam.

Willkommen zu meiner Reihe Science & Fiction in der ich euch zunächst die wissenschaftliche Grundlage vorstelle und am Ende die Verbindung zu Das Erbe von morgen herstelle.

Familie und Kindheit

Augusta Ada Byron King kam am 10.8.1815 in London zur Welt. Ada Vater, George Gordon Byron, war ein bedeutender Dichter der Romantik in England, hatte aber auch einen ausschweifenden Lebensstil, war Schürzenjäger mit einigen Affären und einem Haufen Spielschulden. Adas Mutter, Anne Isabella Noel, verließ ihren Mann nur einen Monat nachdem sie ihre Tochter geboren hatte und kehrte zurück zu ihren Eltern. Byron verließ England. Er nahm am Freiheitskampf der Griechen teil und verstarb dabei, als Ada acht Jahre alt war. Sie hatte ihren Vater nie kennengelernt.

Aus Angst, dass das Kind wie ihr Vater werden könnte, wurde Ada – entgegen der damaligen gesellschaftlichen Normen – in Naturwissenschaften unterrichtet. Ihre Mutter verbannte alles Künstlerische aus ihrer Umgebung, selbst Malen gab es nur mit dem Zirkel. Dennoch entwickelte Ada im Laufe ihres Lebens eine Leidenschaft für Musik und spielte Harfe.

Es zeigte sich bereits in frühen Jahren, dass Ada einen sehr analytischen Verstand besaß und ihre Visionen ihrer Zeit voraus waren. Sie liebte Maschinen, träumte von Flugmaschinen und schrieb ein Buch über die „Fliegologie“. Ihr gesundheitlicher Zustand, sie war oft krank, hielt sie nicht von ihrer Begeisterung für die Naturwissenschaften ab.

Die Bekanntschaft mit Charles Babbage

Am 10. Mai 1833 macht die damals erst 17-jährige Ada im Palast von Saint James Bekanntschaft mit dem Mathematiker und Allround-Genie Charles Babbage (1791–1871). Er arbeitet zu dem Zeitpunkt bereits seit zehn Jahren an einer Rechenmaschine. Sie soll helfen, die immer komplexeren Berechnungen im Zuge der Industrialisierung zu lösen.

Es entstand ein wissenschaftlicher Austausch und am Ende wurde sie auch seine Mitarbeiterin.

Die „analytische Maschine“ von Babbage wurde zu seinen Lebzeiten nie gebaut, da man zur damaligen Zeit bisher nicht über die nötige Feinmechanik verfügte und das britische Parlament auch die Fördermittel verweigerte. Sie hatten die Vorgängermaschine bereits mit 17.000 britischen Pfund gefördert.

Die Maschine wäre groß wie ein Waggon gewesen, drei Meter hoch und hätte auch aus Zehntausenden Einzelteilen bestanden. Sie sollte von einer Dampfmaschine angetrieben werden.

The Notes von Ada Lovelace

Auch wenn er die Fördermittel nicht bekam, hielt Babbage 1842 einen Vortrag darüber in Turin. Auf dieser Grundlage verfasste der italienische Mathematiker Luigi Federico Menabrea eine Abhandlung darüber auf Französisch. Diese erschien in der Schweiz.

Babbage bat Ada dies auf Englisch zu übersetzen. Sie erweiterte diese Übersetzung durch eigene Anmerkungen und auch durch Weiterentwicklungen, die sie selbst als „Notes“ bezeichnete. Diese „Notes“ waren am Ende doppelt so lang wie der ursprüngliche Artikel. In ihren Anmerkungen fand sich auch eine Anleitung zur Berechnung der Bernoulli-Zahlen.

Die Anweisung enthält die arithmetischen Befehle und die Speicherorte aller Zwischenergebnisse und gilt deshalb heute als erste „Software“, als erstes Computerprogramm.

Die Frau hinter der Wissenschaft

1825 heiratete Ada mit 19 Jahren William King, 8. Baron King. Er war ebenfalls mathematisch unterrichtet worden, ließ sich in die Royal Society aufnehmen und schrieb für sie Artikel ab. Frauen war der Zugang zu Bibliotheken und Universitäten verboten.

Ada bekam zwei Söhne und eine Tochter und klagte über eine unglückliche Ehe, weil ihr neben den Kindern kaum Zeit für ihre Studien blieb. Dass sie von ihrer Mutter in Naturwissenschaften unterrichtet wurde, war für diese Zeit ebenfalls nicht die Norm.

Nachdem Ada 1843 erkrankte, kamen die Kinder zur Großmutter. Sie hatte Magersucht, nahm Opium und Brandy und litt an einer Depression.

Sie verstarb am 27.11.1852 mit nur 36 Jahren in London an Gebärmutterhalskrebs.

Adas Lovelace Rolle in Das Erde von morgen

Neben der Hawking, die der Prototyp für den Überlichtantrieb ist, gibt es auch noch das Schwesterschiff Lovelace. Während der ersten Staffel befindet es sich noch im Bau und wird im späteren Verlauf noch eine größere Rolle spielen.

Quellenangaben:

Deutsches Patentamt – Patenete Frauen

Wikipedia

Geo Wissen