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Generationenschiff? Die Antwort auf lange Reisen im All?

Generationenschiffe – Eine Theorie

Im Weltraum werden Entfernungen in Lichtjahren gemessen, also der Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Umgerechnet sind das 9,46 Billionen Kilometer, das werde ich jetzt mal nicht in den typischen Vergleich mit einem Fußballfeld setzen. Der nächste Stern ist vier Lichtjahre von uns entfernt. Dabei handelt es sich um Alpha Centauri, ein Doppelsternsystem. Man bräuchte also mit Lichtgeschwindigkeit vier Jahre.

Die Sterne Gliese 887 und 82 G. Eridani, die in meiner Space-Opera beide eine Rolle spielen, sind 11 bzw. 20 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Um solche Distanzen zu überwinden, oder auch, wenn wir die Erde irgendwann verlassen müssen – entweder weil wir sie an den endgültigen ökologischen Kollaps gebracht haben oder weil die Sonne sich eines Tages in einen roten Riesen verwandeln wird –, kommt gerne das Generationenschiff ins Gespräch.

Was ist ein Generationenschiff?

Mit unserer derzeitigen Technologie bräuchten wir bis Alpha Centauri 40 000 Jahre. Dort ist aber kein Planet, auf dem Leben möglich wäre. Also wäre man noch länger unterwegs. Wenn wir jetzt nicht gerade ein Schiff haben, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, würde also die Spanne eines Menschenlebens nicht ausreichen. Und hier kommt die Idee des Generationenschiffes ins Spiel.

Ein Raumschiff, das groß genug ist, um eine ausreichende Anzahl von Menschen zu beherbergen, damit ein stabiler Genpool erhalten werden kann. Warum ich den Genpool anspreche? Die Habsburger Dynastie zeigt sehr eindrücklich, was auf Dauer passiert, wenn immer wieder in die Verwandtschaft eingeheiratet wird.

Voraussetzung an die Menschen auf den Generationenschiffen

Die Grundvoraussetzung ist, dass die Menschen für eine solche Unternehmung körperlich und geistig fit sind. Um tickende Zeitbomben in der Genetik auszuschließen, müsste man zuvor genaue Untersuchungen machen. Aber auch psychische Befunde und ein Charaktertest müssten erhoben werden. Wenn ein Generationenschiff einmal losgeflogen ist, dann gibt es kein Zurück mehr und einfach aussteigen geht auch nicht.

Versorgung mit dem Lebenswichtigsten

Da man nicht endlos Vorräte mitnehmen kann, wäre die Besatzung darauf angewiesen, alles selbst anzupflanzen oder in anderer Form künstlich zu produzieren. Wasser und die Atmosphäre in dem Schiff müssten ständig wiederaufbereitet werden. Und ja, das würde auch bedeuten, Urin würde wieder zu Trinkwasser gemacht werden. Möglich ist es auch heute schon.

Ethische und moralische Bedenken

Sagen wir es knallhart. Du willst keine Kinder bekommen? Ist nicht, du bist verpflichtet, da deine Gene nicht aus dem Pool verschwinden. Freie Partnerwahl? Klar, aber ob du mit dieser Person Kinder bekommen darfst, das bestimmen die Gene, die du in dir trägst. Kleines Beispiel von der Erde: Auf Island gibt es eine App, bei der man bei einem Date erst einmal nachsehen kann, wie nah man denn miteinander verwandt ist. Auf der Insel leben über 300 000 Einwohner.

Sicher geht das noch in der 1. Generation, aber was kommt für alle folgenden?

Und was ist mit den Kindern? Streng genommen müsste man auch bei denen ihr genetisches Profil auswerten. Es gibt schließlich einige Mutationen, bei denen man nur Überträger ist und die Auswirkungen erst in den folgenden Generationen auftreten. Zum Beispiel Hämophilie, auch als Bluterkrankheit bekannt, tritt hauptsächlich bei Männern auf, aber Frauen können Träger sein. Wann würde man diese Auswertung machen? Schon im Uterus und bei Auffälligkeiten? Das lasse ich jetzt mal im Raum stehen.

Was ist mit anderen Dingen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so brutal klingen? Freie Berufswahl? Kritisch. Das Schiff muss gewartet und instand gehalten werden. Es gibt Aufgaben, die erledigt werden müssen, und dazu braucht es eben Fachleute. Sicher kann man ein bisschen variieren. Jemand, der Pflanzen liebt und ein Händchen für sie hat, den würde man wohl kaum in den Maschinenraum stecken.

Massive psychische Belastung auf einem Generationenschiff

Denke wir mal zurück an 2020. Zwei Wochen Quarantäne bei dem Verdacht auf Covid, auch wenn man am Ende nicht betroffen war. Aus der Wohnung gehen war nicht.  Weggehen war auch nicht. Es war ja alles geschlossen, und für einige war es auch mit Haus und eigenem Garten schon eine Probe.

In einem Generationenschiff wäre das für immer. Ich sehe noch nicht einmal das Problem, dass man nicht an die frische Luft kann. Das wird sicher für die erste Generation hart sein, die noch Wälder kennt, aber das erledigt sich mit dem Fortschreiten der Zeit.

Was ich eher als Problem sehe: Wir Menschen sind Jäger und Sammler und vor allem waren wir in der Steinzeit Nomaden. Ich denke nicht, dass wir dafür gemacht sind, auf Dauer auf eine bestimmte Fläche beschränkt zu sein.

Ansonsten kennen wir natürlich alle die Geschichten von Meuterei auf Schiffen.

Die Frage führt noch weiter

Das hört sich natürlich alles sehr negativ an, aber ich denke, es kommt auch ein wenig auf die Zeit an, die das Schiff unterwegs ist. Was natürlich auch ein Rolle spielt, ist die Anpassungsfähigkeit der Menschen. Wenn man eine Situation nicht anders kennt, in dem Fall eine freie Partnerwahl z.B., dann nimmt man sie hin.

Man könnte sicher noch sehr viel mehr zu den Bedenken zu einem Generationenschiff schreiben. Abschließend würde ich aber sagen, dass von den Menschen auf einem solchen Schiff eine enorme Disziplin abverlangt werden muss und sie sich bei dem Abflug ganz klar machen: Es gibt kein Zurück.

Foto von Vipul Kumar auf Unsplash

Eine Halle mit Salatköpfen, Artikel über Aeroponik

Aeroponik – Salat im Weltall? Na klar!

Wer auf eine lange Reise geht, der hätte gerne mehr als nur Dosenfutter und Astronautennahrung, aber im Weltall kann man schlecht Felder anlegen. Oder etwa doch? Ja! Das geht mit Aeroponik, und diese Form des Anbaus ist keine Zukunftsmusik.

Was ist Aeroponik?

Vielleicht ist dem ein oder anderen schon einmal der Begriff Hydroponik über den Weg gelaufen. Pflanzenzucht ohne Erde, bei der die Wurzeln in einer Nährstofflösung hängen. Bei der Aeroponik geht es noch einen Schritt weiter. Die Pflanzen hängen in einem Behälter und werden über einen feinen Sprühnebel eben dieser Nährstoffe versorgt.

Entwickelt wurde es 1982 von K. T. Hubick und anschließend von den Wissenschaftlern der NASA weiter verbessert, denn diese Form des Anbaus eignet sich auch für Bedingungen unter Schwerelosigkeit.

Vorteile und Nachteile der Aeroponik

Durch die direkte Nährstoffzufuhr ist der Ertrag aus der Aeroponik erhöht und es kann in die Höhe gebaut werden, was es extrem platzsparend macht. Außerdem wird deutlich weniger Wasser für den Anbau gebraucht, es kommt zu weniger Verdunstung.

Der Nachteil: Das System ist energiehungrig und die genaue Zusammensetzung erfordert Erfahrung sowie Fingerspitzengefühl.

Aeroponik auf der Hawking

Schon in der Zeit der Entdecker und Seefahrer wurde den Menschen bewusst, wie wichtig die entsprechende Versorgung zum Erhalt der Gesundheit (siehe Skorbut) und Moral (siehe letzter Post) der Besatzung war. Und im Weltall kann man nicht mal eben eine Angel oder ein Netz auswerfen, in der Hoffnung, einen Fisch zu fangen.

Auf der Hawking gibt es einen Frachtraum, der ausschließlich für die Aeroponik genutzt wird. Die Behälter mit den Pflanzen sind in mehreren Etagen bis zur Decke des Raumes angebracht.

Die Crew kümmert sich gemeinschaftlich darum, was zum Beispiel das Ernten angeht, und wird dabei von der Biologin Jara Galvao angeleitet.

Was wird angepflanzt?

Salate aller Art, Gurken, Tomaten, Kräuter aller Art, Erdbeeren, verschiedene Kohlsorten (Brokkoli, Blumenkohl, Chinakohl …), Melonen.

Was nicht mit Aeroponik gemacht wird, sind Kartoffeln und Möhren. Zumindest denen stehe ich ein wenig Erde in Pflanzsäcken zu.

Quellen

Foto von Amylia May auf Unsplash

Habt ihr Fragen? Dann ab damit in die Kommentare.

Warum Essen im All mehr als nur Nahrungsaufnahme ist / Teller mit Sommerrollen und Soße

Warum Essen mehr bedeutet als nur Nahrungsaufnahme

Corby schmunzelte, ohne von seiner Station aufzuschauen. »Und ich bekomme dann heute Abend einen echten Masala-Chai von Madan, wenn wir Faktor 2 erreichen.«
Ström hob beide Augenbrauen. »Sie haben sich auf eine Wette mit unserer Chefingenieurin eingelassen? Mutig.«
Corby zuckte mit den Schultern. »Ich bin eben ein Optimist.«

»Dann bringen Sie unsere Hawking mal zur Party, Mr. Navarro. Beschleunigung auf Faktor 2 in 0,1-Schritten.«
»Aye, Sir. Geben Sie der Küche schon mal Bescheid, dass ich diesmal die Füllung für die Tacos mache. Wer auch immer das beim letzten Mal als mexikanisch bezeichnet hat, war noch nie in Mexiko.«
»Mr. Adams, Sie haben es gehört. Schreiben Sie Navarros Ansage schon mal an erster Stelle bei den Prioritäten.«
»Ist notiert, Captain.«

Schon im ersten Kapitel geht es zweimal um Essen. Ist meine Hawking etwa doch kein Forschungsschiff, sondern ein Restaurantschiff? Und wenn sich Steuermann Navarro schon über die Tacos beschwert, hat Captain Ström Nelix als Koch angeheuert? Nein, natürlich nicht. Und sorry an alle Fans von Neelix 😉 Ich mag ihn auch, aber wir wissen alle um seine eher exotischen Gerichte.
Aber warum ist das Essen denn jetzt so wichtig?


Sicher, in erster Linie geht es dabei um die Aufnahme von Nährstoffen, aber kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr bei euren Großeltern zu Gast seid und Oma (oder natürlich auch Opa) euch das Gericht kocht, das ihr immer als Kind bekommen habt? Wie schmeckt das?
Erinnerungen, nach Hause kommen? Einfach zurückversetzt in eure Kindheit und ihr fühlt euch geborgen?
Und jetzt stellt euch einmal vor, ihr seid Lichtjahre von der Erde entfernt und wisst auch, dass ihr in den nächsten Wochen oder Monaten nicht zurückkommt. Würdet ihr euch da nicht auch nach etwas Heimat sehnen, seien es nur ein paar Tacos? Und würdet ihr nicht auch enttäuscht sein, wenn es absolut nicht einmal in die Richtung von dem käme, was ihr von Zuhause kennt?
Auch bei Madan ist ihr Masala-Chai ein Stück Heimat, das sie sich von der Erde mitgenommen hat, und da sie ihn nicht einfach nachkaufen kann, würde sie sicher nicht mit jedem darum wetten. Bei Mr. Corby hatte das einen bestimmten Grund und dafür zeige ich euch einen kleinen Ausschnitt aus Kapitel 2: „Rückruf“.

»Wettschulden sind Ehrenschulden.« Mit einem breiten Lächeln stellte Madan einen Becher vor Corby auf den Tisch.
Der Wissenschaftler lachte. »Ich danke Ihnen. Sobald wir wieder auf der Erde sind, muss ich mir einen eigenen Vorrat zulegen.«
Madan setzte sich ihm gegenüber. »Kommen Sie mich doch mal in Bombay besuchen.«
Die Hawking lag bewegungslos im All, die Systeme liefen auf Automatik und es arbeitete nur, wer nicht auf die Feier kommen wollte oder deren Posten nicht ohne menschliche Kontrolle sein durfte.
»Besuchen?«, hakte er nach und öffnete den Deckel, um das Getränk etwas abkühlen zu lassen.
»Ja.« Madan lehnte sich etwas vor. »Ich habe Sie beobachtet: Wenn es indische Küche gab, dann haben Sie immer das Essen gewählt. Wenn Sie Geschmack daran gefunden haben, kann ich Ihnen sehr viel mehr davon zeigen.«
Corby pustete den Dampf von der Oberfläche des Masala-Chai. »Ich habe hier viel über andere Kulturen gelernt, mehr als in den ganzen anderen Jahren in der Forschung.«

Essen kann verbinden oder einem auch andere Kulturen näherbringen. Auf einem Schiff, dessen Crew sich aus allen Völkern der Welt zusammensetzt, kommt man zwangsläufig mit anderen Kulturen zusammen, und wenn das erste Bindeglied das Essen ist, warum nicht? Ich habe z. B. auch durch Videos über koreanisches Essen angefangen mich für Südkorea zu interessieren.

Neben dem sozialen Aspekt, den das Essen auf der Hawking hat, zählt auch die Zubereitung zu einem wichtigen Teil des Alltags auf dem Schiff. Es gibt einen aeroponischen Garten, in dem Lebensmittel angebaut werden und der von allen Crewmitgliedern – auch den Führungsoffizieren und dem Captain – gemeinsam betreut und gepflegt wird. Das gleiche gilt für den Küchendienst, bei dem der Koch immer Unterstützung aus der Besatzung hat.
Was auf den Tisch kommt, wird anhand der reifen Zutaten und des Lagerbestands per Abstimmung entschieden. Jeder darf Vorschläge einreichen, anhand derer dann der Plan für eine Woche aufgestellt wird. Bei über achtzig Menschen und vielen Nationen kommt da natürlich eine große Vielfältigkeit auf den Tisch.
Die Arbeit im Garten oder der Küche sorgt für Beschäftigung, denn so interessant das All auch ist, es ist verdammt leer. Allein zwischen unserem Sonnensystem und dem Nächstliegenden Alpha Centauri sind einfach vier Lichtjahre, wo nichts dazwischen ist. Die Besatzung hat nur ihr Schiff, und wie viele haben während des Corona-Lockdowns schon gesagt, dass sie in ihrer Wohnung einen Lagerkoller bekommen haben? Stellt euch das noch mal eine Nummer härter vor, denn aussteigen ist auf einem Raumschiff nicht.

Ihr seht also, Essen und alles, was damit zusammenhängt, ist mehr als nur Nahrungsaufnahme.

Foto von Davide Cantelli auf Unsplash

Ada Lovelace

Am heutigen Weltfrauentag möchte ich euch eine der Frauen vorstellen, die vielen noch unbekannt ist, dabei wird sie oft als erste Programmierein bezeichet und das bevor es überhaupt Computer kam.

Willkommen zu meiner Reihe Science & Fiction in der ich euch zunächst die wissenschaftliche Grundlage vorstelle und am Ende die Verbindung zu Das Erbe von morgen herstelle.

Familie und Kindheit

Augusta Ada Byron King kam am 10.8.1815 in London zur Welt. Ada Vater, George Gordon Byron, war ein bedeutender Dichter der Romantik in England, hatte aber auch einen ausschweifenden Lebensstil, war Schürzenjäger mit einigen Affären und einem Haufen Spielschulden. Adas Mutter, Anne Isabella Noel, verließ ihren Mann nur einen Monat nachdem sie ihre Tochter geboren hatte und kehrte zurück zu ihren Eltern. Byron verließ England. Er nahm am Freiheitskampf der Griechen teil und verstarb dabei, als Ada acht Jahre alt war. Sie hatte ihren Vater nie kennengelernt.

Aus Angst, dass das Kind wie ihr Vater werden könnte, wurde Ada – entgegen der damaligen gesellschaftlichen Normen – in Naturwissenschaften unterrichtet. Ihre Mutter verbannte alles Künstlerische aus ihrer Umgebung, selbst Malen gab es nur mit dem Zirkel. Dennoch entwickelte Ada im Laufe ihres Lebens eine Leidenschaft für Musik und spielte Harfe.

Es zeigte sich bereits in frühen Jahren, dass Ada einen sehr analytischen Verstand besaß und ihre Visionen ihrer Zeit voraus waren. Sie liebte Maschinen, träumte von Flugmaschinen und schrieb ein Buch über die „Fliegologie“. Ihr gesundheitlicher Zustand, sie war oft krank, hielt sie nicht von ihrer Begeisterung für die Naturwissenschaften ab.

Die Bekanntschaft mit Charles Babbage

Am 10. Mai 1833 macht die damals erst 17-jährige Ada im Palast von Saint James Bekanntschaft mit dem Mathematiker und Allround-Genie Charles Babbage (1791–1871). Er arbeitet zu dem Zeitpunkt bereits seit zehn Jahren an einer Rechenmaschine. Sie soll helfen, die immer komplexeren Berechnungen im Zuge der Industrialisierung zu lösen.

Es entstand ein wissenschaftlicher Austausch und am Ende wurde sie auch seine Mitarbeiterin.

Die „analytische Maschine“ von Babbage wurde zu seinen Lebzeiten nie gebaut, da man zur damaligen Zeit bisher nicht über die nötige Feinmechanik verfügte und das britische Parlament auch die Fördermittel verweigerte. Sie hatten die Vorgängermaschine bereits mit 17.000 britischen Pfund gefördert.

Die Maschine wäre groß wie ein Waggon gewesen, drei Meter hoch und hätte auch aus Zehntausenden Einzelteilen bestanden. Sie sollte von einer Dampfmaschine angetrieben werden.

The Notes von Ada Lovelace

Auch wenn er die Fördermittel nicht bekam, hielt Babbage 1842 einen Vortrag darüber in Turin. Auf dieser Grundlage verfasste der italienische Mathematiker Luigi Federico Menabrea eine Abhandlung darüber auf Französisch. Diese erschien in der Schweiz.

Babbage bat Ada dies auf Englisch zu übersetzen. Sie erweiterte diese Übersetzung durch eigene Anmerkungen und auch durch Weiterentwicklungen, die sie selbst als „Notes“ bezeichnete. Diese „Notes“ waren am Ende doppelt so lang wie der ursprüngliche Artikel. In ihren Anmerkungen fand sich auch eine Anleitung zur Berechnung der Bernoulli-Zahlen.

Die Anweisung enthält die arithmetischen Befehle und die Speicherorte aller Zwischenergebnisse und gilt deshalb heute als erste „Software“, als erstes Computerprogramm.

Die Frau hinter der Wissenschaft

1825 heiratete Ada mit 19 Jahren William King, 8. Baron King. Er war ebenfalls mathematisch unterrichtet worden, ließ sich in die Royal Society aufnehmen und schrieb für sie Artikel ab. Frauen war der Zugang zu Bibliotheken und Universitäten verboten.

Ada bekam zwei Söhne und eine Tochter und klagte über eine unglückliche Ehe, weil ihr neben den Kindern kaum Zeit für ihre Studien blieb. Dass sie von ihrer Mutter in Naturwissenschaften unterrichtet wurde, war für diese Zeit ebenfalls nicht die Norm.

Nachdem Ada 1843 erkrankte, kamen die Kinder zur Großmutter. Sie hatte Magersucht, nahm Opium und Brandy und litt an einer Depression.

Sie verstarb am 27.11.1852 mit nur 36 Jahren in London an Gebärmutterhalskrebs.

Adas Lovelace Rolle in Das Erde von morgen

Neben der Hawking, die der Prototyp für den Überlichtantrieb ist, gibt es auch noch das Schwesterschiff Lovelace. Während der ersten Staffel befindet es sich noch im Bau und wird im späteren Verlauf noch eine größere Rolle spielen.

Quellenangaben:

Deutsches Patentamt – Patenete Frauen

Wikipedia

Geo Wissen

Kleines Q&A

Mich hatte es letzte Woche erkältungstechnisch voll erwischt, deswegen muss der Artikel, der für heute geplant war, leider ausfallen. Damit ihr nicht ganz leer ausgeht, habe ich noch mal ein kleines Q&A für euch. Die Fragen kamen hauptsächlich auf Threads auf.

Wie lang werden die Staffeln?

Geplant sind immer 4–6 Episoden pro Staffel, die als reine E-Books erscheinen. Am Ende jeder Staffel wird es einen Sammelband als Taschenbuch und, wenn ihr euch das wünscht, auch als Hardcover geben.

An der Stelle ein großes Danke an alle, die an meiner Umfrage bei Threads teilgenommen haben. Dort hatte ich gefragt, ob ihr euch überhaupt für jede Episode ein Taschenbuch wünscht, und das Ergebnis war sehr eindeutig: Nein. Wäre der Wunsch da gewesen, hätte ich das natürlich getan, aber so nimmt mir das sehr viel Arbeit ab.

Wird es Filler-Episoden geben?

Ja, aber nicht als E-Book. Die einen lieben sie, die anderen sehen sie nur als nervigen Bremsblock in der Geschichte an. Ich stehe da irgendwie in der Mitte und würde gerne beiden Seiten gerecht werden. Daher kommen die Filler-Episoden nur hier kostenlos auf der Website als Kurzgeschichten. Wer sie lesen möchte, kann dies dann tun, und wer kein Interesse daran hat, lässt sie einfach weg.

Ich werde darin nichts Grundlegendes für den roten Faden der Geschichte erzählen, sondern mehr auf das Zwischenmenschliche eingehen.

Ist Das Erbe von morgen eine Utopie?

Nein. Ich möchte eine hoffnungsvolle Zukunft zeigen, wie sie sein könnte. Ich lasse euch an dieser Stelle einen kleinen Ausschnitt aus dem ersten Band hier, der ganz gut beschreibt, warum ich mich bewusst gegen eine Utopie entschieden habe.

Nur weil wir im Moment in einer friedlichen Welt leben, heißt das nicht, dass Hass und Rassismus aus den Köpfen der Menschen verschwunden sind. Der Nährboden ist nur gerade nicht gut dafür.

Habt ihr noch weitere Fragen?

Die United Space Organization – Wie ist die Raumfahrt organisiert?

Wir kennen sie alle, die großen Weltraumbehörden NASA, ESA, Roskosmos, JAXA und einige mehr. Sie haben alle ihre eigenen Projekte, wie einst die Space-Shuttles, die MIR oder auch die Rosetta-Mission. Aber sie arbeiten auch zusammen, z. B. auf der ISS.

Das wird sich auch in Das Erbe von morgen nicht ändern. Die einzelnen Organisationen sind noch immer vertreten und einige davon werde ich euch in den nächsten Wochen vorstellen, sofern sie im ersten Teil bereits erwähnt werden, und auch, wer sie im Rat repräsentiert.

Um die Ressourcen zu bündeln, arbeiten in meiner Geschichte die Organisationen unter einem „Dachverband“ zusammen, um große Forschungsprojekte besser zu realisieren: die United Space Organization, kurz USO.

Wem gehört das Sonnensystem – Bergbau auf Asteroiden?

Nachdem die Menschheit sich vereint hatte, wurde beschlossen, den Bergbau im All gemeinsam zu betreiben. Daher gehört das Programm zum Abbau von Mineralien auch zur USO. Die Schiffe fliegen alle unter gleicher Flagge und sind in einem Modulsystem aufgebaut, sodass man sie passend für jede Situation „zusammenstecken“ kann. Dieses Modulsystem ist inspiriert von der ISS und der Mir.

Damit es keine Streitigkeiten um die Rohstoffe gibt und es auch nicht zu einer Überproduktion kommt, wird der Bedarf angemeldet und nur das wird auch abgebaut. Missionen im All sind zwar zur Normalität geworden, ein Spaziergang sind sie jedoch nicht. Die Abwägung zwischen Kosten, Nutzen und Risiko hat oberste Priorität.  

Forschungsstationen auf Monden und Planeten

Auch die Forschungsstationen werden gemeinsam gebaut und genutzt. Im ersten Teil wird bereits die Plutostation erwähnt, aber es gibt auch dauerhafte Einrichtungen auf dem Titan, dem Mars, Ganymed und natürlich unserem Mond. Es gibt Forschungen, die unter der USO laufen, aber auch jede Weltraumbehörde kann sich Slots für ihre eigenen Forschungen buchen, immer unter der Voraussetzung, dass alle Ergebnisse transparent geteilt werden.

Der Bau von Raumschiffen – eine Mammutaufgabe

Wie erwähnt fliegen die Raumschiffe unter neutraler Flagge. Sie alle gehören zu den ESS – Earth Space Ships und bilden eine gemeinsame Flotte. Da der Bau natürlich eine große Menge an Ressourcen, sowohl Geld als auch Material, frisst, wird auch hier gemeinsam abgestimmt, welche Bauten notwendig sind.

Das Faktor-Programm – hinaus in die Tiefen des Alls

Hierbei handelt es sich um das Programm, das den FTL (Faster-than-light)-Antrieb entwickelt hat. Auch das ging nur mit einer gezielten Zusammenarbeit aller Forschenden. Das Programm an sich, besonders das Vordringen in den offenen Raum, war umstritten und wird im Laufe der Serie auf jeden Fall ein großes Thema sein. Auch hier wird es noch einmal einen eigenen Blogpost geben, sonst würde das als Übersicht den Rahmen sprengen.

Warum nicht ISA – International Space Agency?

Tatsächlich war dies zuerst der Name des Zusammenschlusses, aber diese Abkürzung gibt es bereits zweimal in Verbindung mit der Raumfahrt. Der Iran und Israel haben beide eine Weltraumbehörde, die mit ISA abgekürzt wird. Daher habe ich mich umentschieden.

Habt ihr noch Fragen, dann stellt sie gerne in den Kommentaren.

Was erwartet euch in „Das Erbe von morgen“?

Kurz gesagt: Space Opera, Near Future, FTL-Antrieb, die Erforschung des Alls und Konfrontation der Menschheit mit dem immer neuen Unbekannten.

Das Erbe von morgen spielt im Jahr 2108, die Menschheit hat nach dem Absturz eines fremden Raumschiffes zueinander gefunden und wagt mit der ISS Hawking jetzt ihre ersten Babyschritte ins All.

Dabei spielt sowohl die Wissenschaft, als auch die Entwicklung der Menschheit im Fokus. Ich werde eine Geschichte erzählen, die eine positive Zukunft zeigt, aber dabei keine Utopie ist. Meine Figuren, werden menschlich sein, mit Fehlern, Ecken und Kanten. Sie müssen sich dem Neuen stellen, für das es noch keine Regeln gibt. Sie werden ausprobieren, welches der beste Weg für sie und die gesamte Menschheit ist.

Sie werden mit jedem ihrer Schritte lernen und sich auf neue Dinge einstellen.

Hard oder Soft Sci-Fi?

Auf einer Skala von 1-10 würde ich die Das Erbe von morgen bei einer 5 ansiedeln. Als Beispiel: Meine Crew muss Vorräte mit auf die Reise nehmen, baut aber auch selbst Lebensmittel an, was heute schon möglich ist. Auf Planeten werden Schutzanzüge getragen, egal, ob die Atmosphäre atembar ist oder nicht, um sich vor Erregern zu schützen und sie müssen dort mit kleinen Fähren landen. Die Ressourcen sind endlich.

Auch beim Antrieb habe ich mich an ein paar Theorien angehängt – mehr dazu in einem anderen Beitrag – die es dazu gibt. Ich werfe für die Interessierten an der Stelle schon mal Miguel Alcubierre als einen Physiker dazu in den Raum. Trotzdem würde ich das eher in den Bereich Soft Sci-Fi einordnen. Außerdem gibt es künstliche Schwerkraft im Raumschiff.

Episoden Serie in Staffeln

Die Geschichte werde ich als Episoden Serie erzählen. Es wird in jeder Staffel ein großes Hauptthema geben, auf das wir zusteuern, aber dennoch wird jede Episode in sich abgeschlossen sein.

Es wird alle drei Monate eine Episode als E-Book (und Taschenbuch?“ erscheinen und mit Abschluss der Staffel einen Sammelband, ebenfalls als E-Book. Außerdem soll es dazu ein Taschenbuch + evtl. ein Hardcover – wenn ihr daran Interesse habt – geben.

Auch wenn ich es zunächst überlegt habe, wird Das Erbe von morgen nicht bei Kindle Unlimited erhältlich sein. Ich möchte von Anfang an alle Plattformen bedienen und mich nicht allein auf Amazon einschießen. Ich werde es aber für On-Leihen freigeben.

Und wann soll es losgehen?

Wenn alles gut geht ab dem 3. Quartal 2025 – bis dahin werde ich euch schon kleine Ausschnitte zeigen und auch ein paar Kurzgeschichten sind geplant, die ihr dann hier auf der Website lesen könnt. Bleibt also gespannt.

Was sagt ihr eigentlich? Die Episoden E-Book only oder hättet ihr gerne auch ein Taschenbuch?

Wenn der Wunsch das Gehirn zwickt

Der Wunsch, Sci-Fi zu schreiben, ist gar nicht so neu, aber ich habe mich nie herangewagt. Ich hatte sogar einmal das Glück, mit einem Astrophysiker zu sprechen, der zu ein paar meiner Ideen sagte: „Schreib das!“

Habe ich es getan? Nein, die Ideen blieben nur vage in meinem Kopf. Ich hatte immer die Sorge, es könnte als schlechte Star-Trek-Kopie angesehen werden. Aber wenn ein Wunsch lange genug in meinem Kopf wächst und mich ständig zwickt, komme ich irgendwann an einen Punkt, an dem ich mir denke: „Scheiß drauf, ich mache das jetzt!“

Und hier stehe ich jetzt. Ich habe Rohfassungen für vier Bände einer Sci-Fi-Serie. Eine Space Opera, angesiedelt in einer greifbaren Zukunft, die vielleicht jetzt geborene Kinder noch erleben könnten.

Eigentlich wollte ich die Website erst später online bringen, aber nachdem ich auf Threads öfter, als ich erwartet hatte, nach dem Stand der Geschichte gefragt wurde, ist sie jetzt schon hier. Das Layout ist noch sehr leer, das wird sich natürlich im Laufe der Wochen ändern.

Es wird sicher noch ein halbes Jahr dauern, bis der erste Band erscheint. Ich sitze an der Überarbeitung. Bis dahin berichte ich hier über die Entwicklung, gebe kurze Textproben heraus, zeige euch Skizzen oder teile einfach allgemein meine Gedanken, die mir während des Prozesses kommen.

An dieser Stelle: Danke für euren Support auf Threads! Und wenn ihr Fragen habt, schreibt sie in die Kommentare.